„Ein Buch braucht einen langen Atem“

Alexander hat bisher für jedes meiner Bücher den Buchblock für die gedruckten Ausgaben erstellt und für die letzten beiden auch das eBook.

Im Fall von »Zum Horizont führt keine Treppe« hatten wir etliche Korrekturschleifen, weil sich 150.000 Wörter nicht klaglos in ein vorgegebenes Layout fügen. Schusterjungen und falsche Worttrennungen mussten manuell verbessert werden und nachdem alles perfekt schien, hatte sich der einzige arabische Satz auf 500 Seiten in Buchstabensalat verwandelt. Alexander und sein Team konnten es retten.

Für seine Vorstellung als Teil von »Team Alizée« habe ich Alexander fünf Fragen gestellt, die euch helfen, ihn und seine Arbeit kennenzulernen.

Eure Firma nennt sich „Die Buchprofis“ und bietet Dienstleistungen rund um die Buchveröffentlichung an. Arbeitet ihr hauptsächlich für Verlage, für andere Wirtschaftsunternehmen oder für Selfpublisher?

Wir arbeiten vor allen Dingen für Verlage und Selfpublisher, wobei die Selfpublisher bislang überwiegen. Aber wir sind auch immer wieder für Firmen und Institutionen tätig – je nachdem, wer gerade ein Buch braucht.

Wie lange bist du schon dabei und was reizt dich an deinem Job?

Ich bin nun seit zwölf Jahren bei den Buchprofis, habe dort als Volontär angefangen und bin mittlerweile Geschäftsführer. Es ist schon eine lange Zeit, aber der Job ist toll: Man bekommt über die Buchprojekte viele interessante Themen mit, lernt spannende Menschen kennen – es war in all den Jahren nicht einen Tag langweilig!

Hand aufs Herz: Sind Selfpublisher in der Zusammenarbeit schwieriger als andere Kunden?

Nein, gar nicht, im Gegenteil. Viele wissen nicht so recht, wohin die Reise gehen soll und sind dankbar, wenn wir sie mit all unserer Erfahrung gut beraten können. Es gibt natürlich auch Selfpublisher, die sehr genau wissen, was sie brauchen – was für uns ja gut ist, denn dann können wir dieses Bedürfnis punktgenau erfüllen. Wichtig ist für uns immer der Austausch, der Kontakt, denn ein Buch ist für viele eine persönliche Sache und entsprechend individuell gehen wir auch mit jedem einzelnen Projekt um.

Deine persönliche Prognose: Glaubst du, dass durch die Kontaktbeschränkungen zur Eindämmung von COVID-19 mehr Menschen Bücher schreiben und ohne Verlag veröffentlichen werden?

Es ist tatsächlich so, dass wir in den letzten Wochen verstärkt Anfragen von Personen bekommen haben, die in der Zeit des Corona-Lockdowns ein Buch geschrieben haben, ja. Aber prozentual gesehen ist das wohl ein sehr kleiner Teil. Nicht jeder will ja ein Buch veröffentlichen, andere haben die Zeit genutzt und eine Sprache gelernt, den Garten gepflegt, Sport getrieben. Jeder hat eigene Ziele und Vorstellungen und um ein Buch zu veröffentlichen, braucht man ja auch einen gewissen langen Atem. Zumal es mit der Veröffentlichung ja mitnichten getan ist, im Gegenteil, eigentlich fängt die Arbeit dann erst so richtig an.

Was wünscht du dir von Autorinnen und Autoren?

Da gibt es eigentlich wenig Konkretes, da wir mit den meisten Autorinnen und Autoren sehr gut zusammenarbeiten. Schwierig ist es immer, wenn jemand eine, sagen wir: marktuntaugliche Vorstellung vom Cover hat. Wir sehen das natürlich schnell und versuchen dann indirekt zu vermitteln, dass die Umsetzung wenig erfolgversprechend ist. Da wäre ein bisschen Einsicht vielleicht wünschenswert. Aber am Ende des Tages sind wir ein Dienstleister und setzen natürlich die Wünsche unserer Kunden um, wenn diese davon überzeugt sind.

Weblink zu Alexander Strathern:

Die Buchprofis

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